„Vor Rührung geweint“

Dilara Görün und Younes Azzouz Mohamed kaufen für überwiegend ältere Menschen ein und liefern bis an die Haustür. Foto: Malteser

Da wegen der Corona-Pandemie derzeit keine Erste Hilfe-Kurse stattfinden können, kam Diana Bungert auf eine Idee: Wir müssen eine Einkaufshilfe anbieten für die, die nicht selbst einkaufen sollten oder dürfen. Die Leiterin „Breitenausbildung“ beim Malteser Hilfsdienst wollte mit ihrem vierköpfigen FSJler-Team nicht einfach „dasitzen und Däumchen drehen“.

Im ersten Schritt informierte das Team insgesamt rund 1500 Frankfurter Malteser Kunden und Fördermitglieder. Sie riefen per Telefon alle 800 Hausnotrufkunden aus Frankfurt an,  schrieben rund 600 Fördermitglieder an und die Klienten aus den Besuchs- und Begleitungsdiensten bekamen die Information über ihre ehrenamtlichen Besucherinnen und Besucher.

Erste Bestellungen gehen seit vergangener Woche ein, durchschnittlich sind täglich 4-10 Einkäufe zu erledigen, was sich aber, „wenn die Kühlschränke zum Wochenende leerer werden, schnell ändern kann“, vermutet Diana Bungert.

Um den Einkaufservice weiter auszubauen, wurde ein Aufruf in die ehrenamtlichen Malteser Dienste gestartet. Quasi über Nacht meldeten sich daraufhin rund 50 Ehrenamtliche, darunter auch eine Mitarbeiterin von „vodafone“, deren Arbeitgeber sie für das Engagement freistellen wird. Das erste Resümee von Diana Bungert: „Telefonate, die mir in Erinnerung geblieben sind, sind definitiv die mit den Kunden, die vor Rührung geweint haben, weil sich jemand von sich aus um sie kümmert.“ Und: „Eine andere Dame erzählte mir, ihr Sohn würde sich um sie kümmern – nach einigen Minuten kam aber raus, dass der Sohn nicht im Raum Frankfurt, sondern im Ruhrgebiet (!) lebt und jetzt immer nach Frankfurt fährt. Sie hat versprochen, mit ihm über unseren Dienst zu sprechen.“


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